Kurs: „Datenerhebung in der Praxis“

Es treibt einen eine (wissenschaftliche) Frage um, aber es fehlen die Daten, um die notwendige Evidenz zu liefern? Vor dieser Herausforderung stehen viele Sozialwissenschaftler, die sich mit Minderheiten (z.B., Kindern, Migranten, Flüchtlingen) und mit Fragen beschäftigen, bei denen es sich nicht um harte Fakten, wie zum Beispiel den Bildungserfolg oder um das Arbeitseinkommen dreht.  In diesem Fall reichen dann häufig auch nicht die existierenden Umfragedaten, wie zum Beispiel das Sozioökonomische Panel, aus um die Frage zu beantworten. Das kann aufgrund zu geringer Fallzahlen für die Bevölkerungsgruppe von Interesse sein oder wegen einem Mangel an geeigneten Variablen, die einem erlauben die Frage von Interesse zu beantworten. In diesem Fall bleibt einem häufig nichts anderes übrig als eigene Daten zu erheben.

Ziel dieses Kurses ist es in die „Do’s and Don’ts“ bei der Datenerhebung einzuführen. Wir werden auf die vielfältigen Herausforderungen bei der Datenerhebung mit Minderheiten eingehen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Wie kommt man an die Gruppe von Interesse heran, wie muss der Fragebogen aussehen, damit er verstanden wird, welche ethischen Bedenken gibt es.

Der Kurs wird sowohl aus einer theoretischen Einführung an der Uni, jedoch vor allem aus der Praxiserfahrung im „Feld“ bestehen und wird die geschilderten Problematiken anhand eines Beispiels aus der aktuellen Forschung der AG Applied Microeconomics behandeln. Konkret geht es um die Frage wann und wie sich das Sozialverhalten (z.B., Altruismus, Diskriminierung, Normen) von Kindern entwickelt.  Die Praxisphase findet vom 19. Februar bis 25. März 2024 statt im Rahmen einer Datenerhebung in Kindergärten im Raum Aschaffenburg und Würzburg durchgeführt. Um erste Erfahrungen im Feld zu sammeln, wird eine aktive Beteiligung im Feld von mindestens 2 Wochen (am Stück) erwartet. Die Kosten für Anfahrt, Unterkunft und eine Tagespauschale werden von der AG Applied Microeconomics getragen und die Arbeitsstunden im Feld (ca. 40h/Woche) werden vergütet. Eine längere Beteiligung im Feld (im Rahmen einer Anstellung als studentische Hilfskraft) ist erwünscht. Eine Bachelorarbeit auf Basis der erhobenen Daten ist im Anschluss (SS 2024 oder später) möglich.

Ablauf:

Theoretische Einführung

26. Oktober 13:30 - 15 Uhr – Einführung in die Thematik und Organisation (online)

1. Februar 13:30 – 18:30 Uhr – Workshop zur Vorbereitung der Feldphase (Teil 1), Raum: G421

2. Februar 10:00 – 13:15 Uhr –  Workshop zur Vorbereitung der Feldphase (Teil 2), Raum: E403

Praxiserfahrung:

Beteiligung von mindestens 2 Woche am Stück in der Feldphase vom 19. Februar bis 25. März 2024. Der genaue Einsatztermin wird individuell festgelegt.

Prüfungsform:

Erfahrungsbericht zur Datenerhebung im Feld